Mein Yogaweg

Mein Yogaweg

Den ersten Kontakt mit Yoga hatte ich während meines Studiums zur Bühnentänzerin. Um mich in den Semesterferien fit zu halten, besuchte ich einige Yogaklassen in einem Buddhistischen Zentrum der Stadt. Damals wusste ich noch nicht, dass es unterschiedliche Yogastile gibt und welche Fülle an Asanas im Hatha Yoga zur Verfügung stehen. Ganz zu Schweigen von der inneren Weisheit, die es damit auf sich hat. 

Ich erinnere mich noch daran, dass es viel um Rückenausstreckungen – in jeder erdenklichen Form – ging. 

Und ich langweilte mich währende der Übungen immens. 

Aus heutiger Sicht betrachtet, weiß ich, dass ich damals noch völlig mit der Idee Bühnentänzerin zu sein identifiziert war. Von daher empfand ich alles, was nicht so anstrengend oder extrem wie beim Studium war, als wenig herausfordernd und damit unnötig. Nicht schwer auszumalen wie es weiter ging: 

Ich ließ das Yoga für die nächsten Jahre links liegen und widmete mich weiterhin meinem Tanzstudium.

In 2007 jedoch kam es in meinem Leben zu einem Wendepunkt. Mir passierte ein schwerer Autounfall. 

 ... Fortsetzung weiter unten ⬇️  

Fortsetzung ...

...  Der Fahrer meines Wagens verlor die Kontrolle über das Fahrzeug und raste mit 100 km/h in den Gegenverkehr. Drei Tage Intensivstation und ein doppelter Sprunggelenksbruch waren Glück im Unglück. Damals jedoch nicht für mich. Die Ärzte versicherten mir, dass der Bühnentanz für mich passé sei und ich nie wieder professionell werde tanzen können. An die Schmerzen und die geringe Belastbarkeit, so sagten Sie, müsse ich mich gewöhnen und dann gäbe es ja noch die Möglichkeit das Sprunggelenk versteifen zu lassen. 

Ich war damals 24 Jahre alt, stand mitten in meiner Laufbahn zur Tänzerin. 

Die Aussage der Ärzte war niederschmetternd. Es fühlte sich an wie zerbrochenes Glas. 

Gleichzeitig hatte etwas in mir Zuversicht. 

⬇️  

 Fortsetzung ...

 ... Zuversicht, dass es besser werden würde, dass sich ein Weg findet ohne Versteifung des Gelenks. Und das es an mir läge diesen Heilungsweg zu finden und zu gehen. 

So entdeckte ich die Naturheilkunde. Ich experimentierte mit europäischer, indischer und chinesischer Heilkunde. Gönnte meinen Sprunggelenk allerlei Arten von Wickeln machte Neuraltherapie, baunscheitierte und setze Blutegel an.

Alle diese Methoden halfen, um die akuten Heilungsprozess zu unterstützen, die Schwellung zu verringern und dem Sprunggelenk Fürsorge zu kommen zu lassen. 

Für das chronische Leiden jedoch, für die Bewegungs-einschränkung, die Schmerzen und die Angst vor der Belastbarkeit des Gelenks (und wie sich später herausstellte in das Leben selbst) brauchte es etwas anderes.

⬇️  

Fortsetzung ...

So kam ich (wieder) zum Yoga. Um mein Sprunggelenk und meine verwundete Seele zu heilen. Seit 2008 bin ich nun schon Reisende auf diesem Weg und somit auch auf dem inneren Weg zu mir selbst.
 
Mein Sprunggelenk ist mit den Jahren immer stärker und stabiler geworden. 

Schmerzen habe ich kaum noch. 

Dafür Vertrauen in die Fähigkeiten meines Körpers und die Stärke meines Geistes. 

Vielmehr noch als vor dem Unfall.
 
Das Yoga zu üben in physischer Hinsicht wohltuend ist, ist wahrscheinlich leicht nachvollziehbar. Der Aspekt, der mich jedoch immer wieder dazu motiviert weiter zu machen ist ein tiefer gehender: Durch die regelmäßige Yogapraxis bekomme ich Zugang zu meinem inneren Wissen, meiner inneren Heilerin und meiner inneren Stärke: „agni“ das innere Feuer wie die Yogis es nennen. 

⬇️  

 Fortsetzung ...

Durch die Praxis des Yogas habe ich erfahren, dass es möglich ist, über sich hinaus zu wachsen. Jenseits jeglicher Vorstellungen von sich selbst, etwas zu meistern. Indem man sich nicht von der Angst leiten lässt, sondern sich selbst in Zuversicht und Mut übt

Indem man beharrlich zu sein lernt und die Verantwortung für sein Tun übernimmt.

Ich erfuhr, dass das wenigste so ist wie wir meinen. Und das Wissen und Selbsterkenntnis auf einer anderen Ebene geschieht als die des rationalen Denkens. 

Dafür bin ich dem Yoga bis heute dankbar und deswegen freue ich mich den Heilungsweg des Yogas weiter zu geben. 

Mit offenem Herzen und meinen Füßen fest verwurzelt in der Erde. Mit Leidenschaft und Mitgefühl für jede/jeden der/die diesen Weg gehen möchte.
Share by: